Meine zentralen Themen finde ich überall. In jeder Branche, in jeder Hierarchiestufe, in jeder Region, bei unzähligen Menschen. Es geht um Zusammenarbeit, Widerstände, Konflikte, Glaubwürdigkeit, Ziele und vieles mehr. Ich betrachte die Themen aus unterschiedlichen Perspektiven, um ein Komplettbild zu erhalten.
Wir befinden uns eigentlich immer in einer Rolle. Privat ist es die Tochter, der Vater, der Freund etc., geschäftlich vielleicht die Kollegin, der Mitarbeiter oder die Chefin. Aus einer Rolle erwachsen immer Aufgaben und Erwartungen der Anderen. Erwartungen an mein Verhalten, an das, was ich tue, nicht tue, wie ich es tue usw.
Einer Rolle kann ich immer nur gerecht werden, wenn ich die Rolle auch ausfüllen kann:
Ich kenne die Regeln, Erwartungen und habe das notwendige Wissen, um die Dinge so zu tun, wie sie erwartet werden.
Ich bin motorisch / intellektuell in der Lage bzw. geübt, diese Dinge zu tun.
Ich bin mit den Aufgaben einverstanden und möchte mich auch so verhalten.
Die Rahmenbedingungen (z.B. Zugangs-beschränkungen) erlauben mir die Dinge so zu tun, wie erwartet.
Komplexe Zusammenhänge übersichtlich beschreiben. Hierfür ist die Vier-Feld-Matrix gut geeignet.
Sobald es Rollen gibt, entstehen Nahtstellen.
Der technische Begriff „Schnittstelle“ bezeichnet den Teil von Prozessen, an dem es keine technische Durchgängigkeit gibt. Hier muss eine Verbindung hergestellt werden, um den Fluss sicherzustellen. Diese Verbindung kann beispielsweise eine Steckverbindung sein.
Im Bereich der Zusammenarbeit von Menschen verwende ich lieber den Begriff „Nahtstelle.“ Dieser Begriff meint das selbe, führt aber zusammen, wogegen der Begriff „Schnittstelle“ eher trennt. Es geht mir also eher um das Zusammenbringen der Elemente, als das Betonen der Trennung.
Nahtstellen entstehen bei jeder Zusammenarbeit, aber insbesondere bei der Zusammenarbeit unterschiedlicher Abteilungen, Unternehmen, Kunden, Lieferanten etc.. Der (Informations-) Fluss muss sichergestellt werden. Die gesendeten Informationen müssen so verschlüsselt werden, dass sie vom Empfänger korrekt weiterverarbeitet werden können.
Kritisch hierbei ist die Interpretation. Fehlende Informationen werden vom Empfänger automatisch ergänzt, also interpretiert, um ein vollständiges Bild zu erhalten. Je nach Gegebenheit können so selbst simple Botschaften völlig anders aufgenommen werden, als beabsichtigt.
Jede Nahtstelle benötigt Kommunikation.
In unserer von Fakten geprägten Zeit wird die Macht der Interpretation häufig ignoriert und unterschätzt. Dabei liegt hier ein großer und wichtiger Schlüssel zur Vermeidung von Konflikten bei Zusammenarbeit von Menschen. Die Art der Kommunikation ist hier entscheidend.
Es gilt, dass alles Kommunikation ist, was als solche wahrgenommen wird. Auch Nichts-Tun oder Nichts-Sagen ist Kommunikation. Frei nach Watzlawick: „Man kann nicht nicht kommunizieren.“
Gute Kommunikation vermeidet Missverständnisse und Konflikte oder hilft diese zu lösen. Aber: Was ist gute Kommunikation? Zentral sind die vier Botschaften der ACHIM-Formel:
Was stört mich?
Welche Gegebenheit gibt mir den Anlass für meine Kommunikation?
Was will ich?
Mein emotionaler Apell zum Change
Warum will ich das?
Welche Hintergründe führen zu meinem Wunsch?
Was soll getan werden?
Der Anstoß einer gemeinsamen Definition der next steps.
Insbesondere das dahinter liegende Interesse wird häufig nicht genannt, weil es eventuell als bekannt vorausgesetzt wird oder bewusst verschleiert werden soll. Dies führt zu Fehlinterpretationen und Missverständnissen, diese wiederum können zum Konfliktfeld werden.
Eine Einführung in die wichtigsten Kommunikationsmodelle
Bei der Kommunikation treffen Persönlichkeits-Typen aufeinander.
Noch besser werden Missverständnisse vermieden, wenn die Kommunikation empfängerorientiert ist, wenn also "die Welt" des Empfängers bereits beim Senden der Botschaft berücksichtigt wird. Dies ist möglich mit Hilfe von Persönlichkeits-Typisierungen. Ich arbeite hier auf Basis der Enneagramm-Typisierung, einer über Generationen erfolgreich vermittelten und stets aktuellen Methodik.
Das Enneagramm beschreibt neun Grundtypen von Persönlichkeiten. Jeder Mensch kann einem dieser Grundtypen zugeordnet werden. Diese Prägung aus früher Kindheit und Jugend beinhaltet eine spezifische Sicht auf die Welt und die Dinge, unterschiedliche Zielsetzungen, unterschied-liche Arten zu Kommunizieren usw. Das Gesamtsystem ist komplex und beinhaltet außerdem noch Subtypen, Flügel, Entwick-lungspunkte und andere Elemente, die für die eigene Persönlichkeitsentwicklung wichtig sind. Für die betriebliche Kommunikation ist die Kenntnis des Basissystems der neun Grundtypen aber ausreichend. Dies kann Missinterpretationen vermeiden helfen und zu einer besseren Zusammenarbeit führen.
Persönlichkeits-Typen ernst nehmen führt zu einer Empfängerorientierten Kommunikation.